Der hier besprochene Film legte nahe, dass Mindestabstands-Regelungen zu Windparks nicht den Regeln zur Beachtung der Gesundheit folgen und dass die Wirkung von Infraschall bewußt ignoriert wird.
Wir sind der Meinung, dass dieser Eindruck zu Unrecht erweckt wird. Wir sind aber auch der Meinung, dass 700 Meter Abstand zu einem Windpark der gezeigten Größe zu gering ist.
Peter Altmaier (CDU) – damals Bundeswirtschaftsminister – entschuldigt sich am 27. April 2021 für falsche Zahlen im Amt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). „Es tut mir sehr leid, dass falsche Zahlen über lange Zeit im Raum standen“. Die Behörde ist dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellt und berichtete von Belastungen durch unhörbaren Infraschall mit 100 Dezibel anstatt mit 64 Dezibel.
Der Infraschall bei Windenergieanlagen wurden dadurch 4000-mal höher eingeschätzt als er tatsächlich war.
5 Ein grober wissenschaftlicher Fehler, der zu Unsicherheit in der Bevölkerung führte. Nachdem die BGR ihren Fehler
zugegeben hat, lautet der wissenschaftliche Konsens: Windenergieanlagen leisten keinen nennenswerten Beitrag zur Infraschallbelastung.
Das Bayerische Landesamt schreibt in der Broschüre „Windenergieanlagen – beeinträchtigt Infraschall die Gesundheit?“ von 2019 :
„Da die von Windenergieanlagen erzeugten Infraschallpegel in der Umgebung (Immissionen) deutlich
unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsgrenzen liegen, können nach heutigem Stand der Wissenschaft
Windenergieanlagen beim Menschen keine schädlichen Infraschallwirkungen hervorrufen. Gesundheitliche Wirkungen von Infraschall sind erst bei sehr hohen Pegeln zu erwarten, die dann im Allgemeinen auch wahrnehmbar sind. Nachgewiesene Wirkungen von Infraschall unterhalb dieser Schwellen liegen nicht vor.“
Altmaier sagte, es lägen »Welten« zwischen den BGR-Zahlen und dem, »was tatsächlich der Fall ist«. Er halte »diesen Vorgang für sehr problematisch«. Er werde dafür sorgen, dass er aufgeklärt wird.
Die Akzeptanz von Windanlagen an Land habe »ein Stück weit« unter den falschen Zahlen gelitten, sagte Altmaier. Er hoffe, dass Menschen, die sich große Sorgen über die Auswirkungen der Infraschall-Belastung auf ihre Gesundheit machen, nun »eine gewisse Erleichterung« verspürten. Die erstmals 2009 veröffentlichte Studie des BGR wird bundesweit häufig von Windkraftgegnern als ein Beleg für Gesundheitsgefahren angeführt, die von Windkraftanlagen ausgehen würden.
Die DGS hat Hintergründe und Details dazu hier aufgestellt:
Auf der Homepage des BGR steht zwischenzeitlich dieses Faktenpapier zum Download bereit:
BGR – Erdbebenüberwachung – Infraschall und Windenergie. BGR-Fact Sheet (2021) (bund.de)
Es wurde zwischenzeitlich mehrfach aktualisiert – letzmalig am 14. Dezember 2021.
Dennoch halten wir für Sie hier unsere damalige Stellungnahme bereit. Diese kam zu ähnlichen Ergebnissen. Doch lesen Sie selbst.
Infraschall - unerhörter Lärm
Bild | Filmbeitrag | Kommentar Solar-Verein |
---|---|---|
Im dicht besiedelten Deutschland, wo Windparks bis an Wohnsiedlungen heranreichen rauben sie vielen Menschen den Schlaf. „Am schlimmsten ist es, wenn ich nachts ruhig im Bett liege. Nach 5 bis 10 Minuten merke ich, dass mir schwindlig wird, dass Herzrasen beginnt und der Tinitus setzt wieder massiv ein. Teilweise auch so ein Engegefühl und Druck…." | Das Bild hier zeigt den Windpark mit über 50 Windrädern - wahrscheinlich vor dem Re-Powering. Bei Re-Powering wird oft die Leistung mehr als verdoppelt von ca 1,5 MW auf 4 MW. Das betroffene Wohn/Geschäftsgebäude sieht wie ein ehemaliger Bauernhof aus, der in ein Wohnhaus umgewandelt wurde. Mit 700 m Abstand zum Windpark war bereits vor dem Re-Powering der Abstand sehr gering. Ich stimme zu, dass man einen Mindestabstand einhalten muss. Im Zweifelsfall größer als vorgeschrieben. | |
Kaum 700 Meter vom Windpark entfernt mit ein paar Dutzend Windkrafträdern. Die Probleme traten mit dem Re-Powering auf. Messungen in Baden-Württemberg: Bei 700 m geht Infraschall im Rauschen unter! | Man kann sich hier aufgrund der Menge der leistungsgesteigerten Windräder leicht eine Einschränkung der Lebensqualität vorstellen. Infraschall hat bestimmt störende Wirkungen, wenn die Entfernung zu eine große Menge an Windrädern kurz ist. Die Nicht-Hörbarkeit ist kein Beleg dafür, dass auch keine Beeinträchtigungen folgen. | |
Präzise Messungen machen die "Flügelharmonischen" sichtbar. Das sind einzelne Frequenzen, die durch das Passieren der Flügel am Mast entstehen. | Das was man hier sieht ist das Frequenzspektrum eines Windrades mit unterschiedlichen Ge-schwindigkeiten. Die Spitzen sind normal. Das sind die Grundfrequenzen. Mittlere Kurve: etwa 1 Hz Grundfrequenz + Harmonische Oberwellen. Obere Kurve: etwa 1,3 Hz + Oberwellen bei 2,6, 3,9,… Hz. | |
Eine Anlage – teilweise mit 5 MW – würde noch in knapp 20 km ein möglicherweise detektierbares Infraschallsignal generieren. | Formulierung hier „möglicherweise detektierbar“. Zustimmung – aber mit ganz geringen Pegeln! Das gezeigte graue Band in der Grafik ist der Referenzwert einer Atom-Sprengungs-Lauschanlage. Diese benötig eine besonders ruhige Umgebung, um Testsprengungen noch in mehreren 1000 km wahrnehmen zu können. |
|
In der Akustik ist es üblich Bänder zu betrachten. Die blaue Kurve entspricht den „ungeschönten“ Daten. In der roten Kurve sieht man ganz klar, dass die Spitzen weg-gemittelt werden. Eine derart geglättete Kurve lieferte also dem UBA das Argument: „ Der Infraschall verschwindet im Rauschen“. | Zustimmung zum Verwenden von Bändern. Das bedeutet aber nicht, dass die Schalldruckpegel dabei verloren gehen oder besser dargestellt werden. Es wird ein Mittelwert gebildet. Hier wird von Vertuschung gesprochen. Das ist nicht richtig. Die Windräder verändern dauernd ihre Frequenz. Es gibt auch mehrere Windräder – deswegen muss man „mitteln“. | |
Messungen durch eigenen Gutachter: Körperschall – Fingerabdruck. Auch im Haus nachweisbar. Wechselwirkung zwischen Körperschall – Vibration und Luftschall. Hund schläft im Schrank wegen der Schwingungen. Matratze hat im Dämmerlicht deutlich sich mehrere Zentimeter bewegt. Im Innenbereich teilweise höhere Schalldruckpegel beim Infraschall. Eine Untersuchung der Behörden hätte ein anderes Ergebnis gebracht. Denn sie wäre nach der DIN 45680 erfolgt. Der Infraschallbereich würde damit weitgehend ignoriert werden. | Zustimmung! Es ist alles eine Frage des Abstandes. Es ist auch bekannt, dass die DIN45680 wegen der Unterbewertung der Infraschallwirkungen überarbeitet wird. Die Messungen der Firmenbesitzer im Film ergeben sicherlich ungünstige Werte. 700 m Abstand zum Windpark ist wahrscheinlich zu gering. Hängt auch von Windrichtung ab. |
|
Einzelne Bereiche würden zusammengefasst – Spitzen dadurch geglättet. Die DIN geht davon aus, dass Menschen unter 20 Hz nichts hören. Professor Alec Salt (Washington Universität St. Louis) untersucht Innenohr: Selbst bei 5 Hz hatten wir bemerkenswerte Reaktionen. Es wird eine elektrische Stimulation hervorgerufen. Diese Studie würde jedoch ausserhalb der Wissenschaft komplett abgelehnt. | Zustimmung! Nicht-Hören bedeutet nicht "keinen Einfluss" – siehe nächster Punkt. | |
Untersuchungen am Universitätsklinikum in Ettendorf in Hamburg: Lautsprecherboxen in Schlafräume für Infraschalltestgruppe – Probanten werden 4 Wochen den Tönen ausge-setzt – 90 dB (relativ hoch). Hierzu wurde jedoch das Ergebnis nicht gezeigt. Aus einem anderen Test: Professor Simone Kühn, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Reaktionen im Gehirn gefunden in zwei Regionen: für Konfliktverarbeitung und Region für Stressverarbeitung. Was man bewusst hört, kann man einordnen. Infraschallwaffen: Effekte dadurch sind real – aber unterschiedlich – deswegen wieder eingestellt. | Hier wurden sehr hohe Schallpegel beaufschlagt – Wirkung ist zu erwarten. Es fehlt die Aussage zu den Pegeln mit der Größe, wie sie in einem vorgeschriebenen Abstand noch auftreten. | |
Professor Christian Friedrich Vahl, Johannes Gutenberg Universitätsklinikum Mainz: Un-tersuchung an Herzmuskelfasern. Eine Stunde 16 Hz: Infraschall hat tatsächlich einen Einfluß auf das Herzmusekelgewebe: Verminderung der Herzmuskelkraft. Aufpassen: Sonst machen wir Deutschland zu einem Land der Schlaflosigkeit oder der müden Men-schen. | Auch hier wurden sehr hohe Pegel beaufschlagt. Man kann sehen mit welchem hohen Ausschlag sich die Membran des Lautsprechers bewegt. Das entspricht einer voll aufgedrehten Stereoanlage. So ist eine Wirkung fast unvermeidbar. Eine Aussage zu der Wirkung bei Pegeln ähnlich von Windenergieanlagen in einer Entfernung von etwa 1 km wird nicht gemacht. Also keine repräsentative Aussage! | |
Zwischen 10 und 30% der Menschen reagieren darauf. Allein in Deutschland wären das mehrere Millionen – Dennoch – das Massenexperiment mit der Windkraft nimmt seinen Lauf. | Unser Eindruck bei dieser Wortwahl: Panikmache! "Bild-Zeitungs-Niveau". |
Siehe URL: https://rodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/18/11/181104_infraschall1_pla/2/181104_infraschall1_pla_3328k_p36v14.mp4